Sonntag, Juni 19, 2005

Lauter Helden in der Nightline

Es war schon eine sehr sehr abenteuerliche Busfahrt. Um die kleine Katastrophe gespickt mit Action einmal näher festzuhalten, hier eine Art von einem polizeilichen Protokoll, das die Polizei wohl angelegt hätte, wenn sie - wie wahrscheinlich nötig - gekommen wäre. Zunächst hat es begonnen damit, dass ein schwarzafrikanischer Fahrgast sich von hinten nach vorne gesetzt hat. Dies dürfte einen anderen afrikanischen Fahrgast, der offenbar schwerstens betrunken war, nicht als Goutierung aufgefallen sein. Er kam nach vorne um den anderen Fahrgast zu fragen aus welchem afrikanischen Land er sei und sprach etwas von Senegal und dem "Vorwurf" an den anderen Fahrgast nicht aus Senegal zu sein, sondern aus Nigeria. Unterstichen mit der Bezeichnung "Nigger" landete der Fahrgast schließlich unsanft mit seinem Weinglas auf der Straße ausserhalb der Nightline. Dorthinbefördert vom vermeintlichen "Nigger". Aber damit nicht genug, kam der Fahrgast zurück, beschimpfte weiterhin seinen - ja, die Leute sagten ihm "This is your Skin-Color" Landsmann - wäre wohl falsch, wie heißt das eigentlich? - ...

Mit einem Fußtritt landete er erneut auf der Straße, versuchte anschliessend den Bus aufzuhalten, während sich die Fahrgäste untereinander - und der "Fußtreter" vorallem mit einer hübschen, blonden jungen Dame - unterhielten und sich dabei gegenseitig die Heldentaten zuschrieben... naja... jedenfalls die restliche Fahrt verlief friedlich, wenn auch leicht "aufgeregt".

Sonntag, Juni 12, 2005

Hose hochkrempeln - Stiefel kommen sonst nicht...

... zur Geltung. Heute habe ich ausnahmsweise mal keine tolle Zeitaufzeichnung für die geschätzten Leserinnen und Leser zu bieten. Das hat wohl auch ein wenig damit zu tun, dass ich erstens in letzter Zeit sowieso weniger blogge, weil ich mich mit einigen Büchern herumplage und genau diese Bücher auch in der U-Bahn in Wien lese. Was man aber trotzdem in der Wiener U3 niemals übersehen sollte, sind die besonderen Attraktionen der "holden Weiblichkeit".

Junge Frau, die ihre Jeans hochgekrempelt bis zu den Knien hat um die hohen schwarzen Stiefel zur Geltung zu bringen.Jaja, sie haben mich schon richtig verstanden, liebe Leserinnen und Leser - ich spreche von den echten Attraktionen von neuen Modeerscheiungen und neuen Trends. Die echten Trendsetter fahren nun einmal mit der U-Bahn, wie etwa auch dieses Exemplar hier - gesehen in der U3. Man beachte die Mühe, die sich die junge Dame gemacht hat um ihre zweifelsfrei tollen, teuren Stiefel entsprechend zur Geltung zu bringen. Sie hat die Hose nicht in die Stiefel gesteckt, das würde ja ein "schlankes Wadl" vermuten lassen, nein - sie hat sich wirklich etwas angetan: Sie hat die Jeans bis zu den Knien hochgekrempelt um ihre Stiefel zur Geltung zu bringen.

Zum Photo: Jaja, da soll noch einmal jemand sagen, dass die Leute mit diesen blöden neumodischen Handys nicht zu Voyeuren werden... in diesem Sinne... für heute ist's genug... :)

Sonntag, Mai 15, 2005

G'sichtertag in der U6...

Ausnahmsweise einmal werde ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nicht aus der ereignisschwangeren U3 berichten sondern von meiner Fahrt nach Floridsdorf und retour vom Westbahnhof weg... denn an diesem Freitag dem 13. war ein wahrlicher "G'sichtertag".

Was ist so ein G'sichtertag?

Nun als G'sichtertag würde ich es bezeichnen, wenn einem Menschen - völlig unschuldig - an einem Tag in einer bestimmten Situation viele G'sichter unterkommen, die wahrlich in ein Album der Fürchterlichkeiten Einzug halten sollten. Es war an diesem Tag beim Hinfahren nach Floridsdorf an der Endstation eigentlich noch nicht so schlimm. Gut, die beiden jungen Damen im zarten Alter von wahrscheinlich 15, 16 oder 17 Jahren, die sich unterhielten:

He, du bist ja über einen Kopf kleiner als ich!
Na und? Glaubst ich hab Angst vor dir, du Schlampe?

Es war ein guter Einstieg und eine gute Eingewöhnung ins floridsdorfische Leben. Aber damit hat der G'sichtertag noch nicht sein Ende genommen. Meine Fahrt mit der Linie 29 A in Richtung Großfeldsiedlung zeigte mir das wahre Gesicht dieser schönen Gegend. Menschen mit tiefgreifender Verwirrung versuchen in den Bus einzusteigen um dann wieder auszusteigen - in der gleichen Station und wirken nervös bis gestresst.

Wirklich gestresst konnte ich dann am G'sichtertag aber schon noch einmal jemanden bemerken. Ein junger Mann, groß, schlacksig, blondes kurzes Haare, Hakennase und weit aufgerissene Augen. Er steht in der U6 bei meiner Rückfahrt in Richtung Westbahnhof und hält sich an den Haltegriffen fest. Nicht immer aber die meiste Zeit. Nicht immer, weil er sich bei jeder Station bekreuzigt. Dann setzt er sich neben mich. Er schwitzt, er macht Kreuzzeichen, nach 2 Stationen springt er auf und setzt sich an einen anderen Platz. Wirkt, als ob der Teufel hinter ihm her wäre... jetzt sitzt er vis a vis von einem anderen jungen Mann. Dieser greift jede Station in seine Hosentasche, holt ein paar Münzen heraus, schiebt sie wieder hinein und murmelt.

Ein spannender Tag... dieser Freitag der 13.